Die Ausstellung heißt „Menschheits·dämmerung. Kunst in Umbruch·zeiten“. Sie zeigt Kunst·werke aus den Jahren 1900 bis 1920. Diese Kunstwerke sind aus der Sammlung des Kunstmuseums Bonn. Diese Bilder sind mehr als 100 Jahre alt. Sie werden zusammen mit neueren Bildern gezeigt. Diese Bilder wurden in den Jahren 2001 bis 2022 gemalt. Also etwa 100 Jahre später.
Was haben die Bilder aus den beiden verschiedenen Zeiten gemeinsam?
Sie sind in einer Zeit mit vielen Krisen gemalt worden.
Vor 100 Jahren bedeutete das zum Beispiel: Deutschland stand kurz vor einem Krieg. Kurz vor dem Ersten Welt·krieg. Viele Menschen verdienten in dieser Zeit nur wenig Geld. Es wurden viele große Fabriken gebaut. Das veränderte das Leben der Menschen sehr. Viele Menschen hatten einen schweren Alltag. Sie lebten mit vielen Sorgen.
Das ist auch heute wieder so. Auch heute gibt es viele Krisen. Zum Beispiel die Corona-Pandemie. Den Krieg in der Ukraine. Viele Dinge werden immer teurer. Das Klima verändert sich. Auch heute machen sich viele Menschen Sorgen um die Zukunft.
Das soll auch der Titel der Ausstellung zeigen.
Was bedeutet das Wort „Menschheits·dämmerung“? Das Wort kommt aus einer Gedicht·sammlung von Kurt Pinthus. Das Buch ist aus dem Jahr 1919. Das Wort soll zeigen: Es steht nicht gut um die Menschen. Es geht berg·ab. Die Zeit ist schwierig. Es gibt viele Probleme.
Aber in dem Wort gibt es auch Hoffnung. Denn die Dämmerung ist nicht nur das Ende eines Tages. Auch am Morgen gibt es Dämmerung. Ein neuer Tag beginnt. Und an diesem neuen Tag gibt es auch neue Möglichkeiten.
Das Buch von Kurt Pinthus hat 4 Kapitel:
• Sturz und Schrei
• Liebe des Menschen
• Erweckung des Herzens
• Aufruf und Empörung
So wie die Titel der Kapitel heißen auch die verschiedenen Teile der Ausstellung. Es gibt 4 verschiedene Teile mit 4 verschiedenen Themen. Nach diesen Themen sind die Kunst·werke der Ausstellung zusammen·gestellt.
Welche Aufgabe hat die Kunst in einer Zeit mit vielen Krisen?
Kunst stellt Fragen. Und sie zeigt, wie Menschen in der Krise denken. Sie zeigt die Veränderungen in der Gesellschaft. m Zusammen·leben.
Kunst zeigt aber auch: Was können wir tun? Wie können wir etwas verändern in einer schweren Zeit? Welche anderen Möglickeiten gibt es?
Die Kunst·werke der Ausstellung stammen aus 2 verschiedenen Zeiten. Trotzdem passen sie zusammen. Sie beschäftigen sich mit ähnlichen Themen. Aber es gibt auch Unterschiede. Das zeigt diese Ausstellung.
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Dieses Zeichen ist der Doppel·punkt. Den Doppel·punkt benutzen wir zum Gendern. So wollen wir zeigen: Wir wollen mit unseren Texten alle Menschen ansprechen. Männer. Frauen. Und Menschen, die sagen: Ich bin kein Mann und keine Frau. Alle sind gemeint.
So benutzen wir den Doppel·punkt zum Gendern: Betrachter:innen.
Beim Lesen hört man den Doppel·punkt. Man macht eine kleine Pause im Wort. So: Betrachter [Pause] innen.
Im Kapitel Sturz und Schrei geht es um Zerstörung Um die Zerstörung der Umwelt. Die Zerstörung der Gesundheit der Menschen. Um Regeln, die nicht mehr gelten. Man sieht umgestürzte Bäume. Feuer. Und Gewalt.
Grace Ndiritu
wurde 1982 geboren.
Das Kunstwerk von Grace Ndiritu heißt The Twin Tapestries: Repair (1915) & Restitution (1973). Es ist aus dem Jahr 2022. Der Titel heißt übersetzt: Die Zwillings–Wand·teppiche: Reparatur (1915) und Rückgabe (1973).
Viele Kunstwerke wurden früher mit Gewalt nach Europa gebracht. Sie wurden in anderen Ländern hergestellt. Zum Beispiel in afrikanischen Ländern. Oder in Ländern in Asien. Dort wurden sie mit Gewalt geraubt. Dann wurden sie in Europa in großen Ausstellungen gezeigt. So ist es auch mit den beiden Wand·teppichen.
Über dieses Thema wurde lange nicht gesprochen. Die geraubte Kunst wurde trotzdem in vielen Museen in Europa gezeigt. Sie wurde nicht zurück·gegeben. Das zeigt Grace Ndiritu mit ihrem Kunstwerk. Ihr Kunstwerk stellt Fragen: Wie müssten sich die Museen eigentlich verhalten? Wie müssten sie auf die Veränderungen in der Gesellschaft reagieren?
wurde 1959 in Antwerpen geboren. Er lebt und arbeitet in Mexiko–Stadt.
In seiner Arbeit beschäftigt sich Francis Alÿs mit Macht. Wie funktioniert Macht? Wer hat Macht über wen? Und was bedeutet das?
Das Werk Ohne Titel ist aus dem Jahr 2016. Es zeigt: Alles kann sich immer wieder verändern. Und alles hat ein Ende. Das Bild hat zarte Linien und durch·lässige Grenzen. Es zeigt auch: Es gibt verschiedene Ordnungen. Die Ordnung der Natur. Und die Ordnung der Menschen. Man sieht Landschaften. Ein Spiegel ist Teil des Kunst·werks. Durch diesen Spiegel werden auch die Betrachter:innen Teil des Kunstwerks. J ede Bewegung der Betrachter:innen ist auch eine Bewegung im Kunstwerk. Und sie scheint das Kunstwerk zu erschüttern. Vielleicht wird es dadurch aus dem Gleich·gewicht gebracht?
wurde 1990 in Duisburg geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
In den Kunstwerken von Rebekka Benzenberg ist oft Text zu sehen. Es sind kurze Botschaften. Und sie sind oft pessimistisch. Das bedeutet: Sie befürchten das Schlimmste. Ein schlechtes Ende.
Too much future ist ein Kunstwerk aus dem Jahr 2020. T oo much future ist Englisch. Übersetzt heißt es: Zu viel Zukunft. So spricht man es aus: Tuu matsch fju–tscher.
Das Kunstwerk besteht aus Pelz·mänteln. Der Text ist mit Bleich·mittel in den Pelz ge·ätzt. Das heißt: Das Bleich·mittel hat an manchen Stellen die Farbe aus dem Pelz gezogen. Für die Pelz·mäntel wurden Tiere getötet. Das Kunstwerk zeigt: Dagegen muss etwas getan werden. Schnell.
wurde 1880 in Krefeld geboren. Und er ist 1940 in Kalkar gestorben.
Das Bild von Heinrich Nauen ist eine Skizze. Das bedeutet: Es ist eine Zeichnung. Manchmal ist eine Skizze ein Entwurf. Also eine Vorzeichnung für ein Bild. Eine Skizze ist meist nicht in Farbe gemalt. Oft sind es nur Bleistift·linien.
Der Titel beschreibt einfach, was man sieht. Aber die Skizze zeigt viel mehr. Sie zeigt die Bewegung des Mädchens. Den Schwung ihrer Haare. Und auch ihre Gefühle. Sie scheint gespannt zu sein. Vielleicht wartet sie. Vielleicht weiß sie, was gleich passieren wird. Auch wenn wir es nicht wissen.
Heinrich Nauen, Knieendes und sich vorbeugendes Mädchen, 1905
Kunstmuseum Bonn, Foto: David Ertl
Marie von Malachowski-Nauen
wurde 1880 in Hannover geboren. Und sie ist 1943 in Kalkar gestorben.
Das Bild Verdammnis hat sie in den Jahren 1922 bis 1924 gemacht. Es ist ein Holz·schnitt. Das bedeutet: Zuerst hat Marie von Malachowski–Nauen das Motiv aus Holz geschnitzt. Und dann hat sie mit der Form auf Papier gedruckt. Das Bild gehört zu einer Serie. In der Serie sind insgesamt 19 verschiedene Bilder.
Auf diesem Bild scheint die Zeit still·zu·stehen. Man sieht schon: Gleich passiert ein Unglück: Ein Mensch wird von Flammen verbrannt werden. Vom Teufel gepackt. Und von Schlangen zerrissen. Es ist noch ein kurzer Moment der Ruhe. Aber es gibt keinen Ausweg.
Noch scheint die Figur auf dem Bild zu schweben. Aber man sieht schon: Sie wird in der Hölle landen.
Aber nur im Bild steht die Zeit still. Sonst läuft sie weiter. So ähnlich ist es auch heute. Wir sehen: Der Klima·wandel ist da. Die Folgen für die Erde sind schon zu spüren. Aber sie werden in den nächsten Jahren noch stärker werden. Wir wissen es schon. Auch wenn es im Moment noch ruhig ist.
Marie von Malachowski-Nauen, Verdammnis, Teil eines 19-teiligen Konvoluts, 1922-1924
Kunstmuseum Bonn, Foto: David Ertl
Hans Thuar
wurde 1887 in Treppen·dorf geboren. Und er ist 1945 in Langen·salza gestorben.
Das Gemälde Gefällter Baum (Flodeling) hat Hans Thuar 1912 gemalt. Das Bild setzt sich aus Gegen·sätzen zusammen. In der Mitte sieht man eine Gruppe von Bäumen. Die Bäume sind in kühlem Blau gemalt. In der Ferne sieht man eine Häuser·reihe. Die Häuser sind in warmem Orange gemalt. Die Farben lösen bei den Betrachter:innen verschiedene Gefühle aus. Der Wald wirkt kalt und ungemütlich. Die Häuser warm und einladend.
Andere Teile des Bildes haben ähnliche Farben. Der Baum hat Schnitt·kanten. Daran sieht man: Bäume werden gefällt und zersägt. Auch das zeigt: I m Hintergrund des Bildes gibt es Menschen. Und sie zerstören die Umwelt. Alles auf dem Bild erscheint ruhig und friedlich. Trotzdem kann man schon sehen: Die Menschen fühlen sich nicht mehr mit der Natur verbunden. Und sie werden sie immer weiter zerstören.
Hans Thuar, Gefällter Baum (Flodeling), 1912
Dauerleihgabe aus Privatsammlung , Foto: David Ertl
Helmuth Macke
wurde 1891 in Krefeld geboren. Er starb 1936 in Hemmenhofen.
Das Bild Zerstörte Wasser·mühle bei Hermeville wurde 1916 gemalt. Es zeigt ein Gewirr an Richtungen. Es ist mit trüben Farben gemalt. Die Farben verändern sich. Das Bild wirkt wie von einem Sturm durcheinander·gewirbelt. Es fühlt sich ungemütlich und kahl an. Man weiß nicht: Warum ist die Wasser·mühle zerstört? Wird sie nicht mehr gebraucht? Weil es neue große Fabriken gibt? Oder wurde sie im Krieg zerstört? Aber man sieht: Hier leben keine Menschen mehr. Die Wasser·mühle ist verlassen. Nur noch eine Ruine ist übrig.
Mit einer Wasser·mühle konnten Menschen die Kraft der Natur nutzen. Aber das Bild zeigt auch: Diese Mühle wird jetzt nicht mehr gebraucht. Menschen haben sie zurück·gelassen. Die Natur erobert sich den Raum wieder zurück.
Helmuth Macke, Zerstörte Wassermühle bei Hermeville, 1916
Kunstmuseum Bonn, Foto: David Ertl
Monika Sosnowska
wurde 1972 in Ryki in Polen geboren. Sie lebt und arbeitet in Warschau.
Monika Sosnowska beschäftigt sich in ihrer Kunst mit Architektur. Also mit Bau·kunst. Mit der Art, wie Häuser gebaut werden. Das beobachtet sie. Und sie schafft etwas Neues daraus. Sie arbeitet oft mit Beton und Stahl. Auch bei ihrer Skulptur Pillar aus dem Jahr 2018.
Skulptur kommt vom lateinischen Wort sculpere. Übersetzt heißt das: schnitzen oder meißeln. Das bedeutet: Eine Skulptur ist aus Materialien wie Stein oder Holz. Oder wie hier aus Beton.
Die Skulptur von Monika Sosnowska erinnert an Bau·werke aus verschiedenen Zeiten. Und aus verschiedenen Kulturen. Stahl ragt aus dem Beton heraus. Er verbindet einzelne Beton·brocken mit·einander. Der Stahl erinnert an die Drähte eines Strom·kabels.
Man weiß nicht genau: Steht die Skulptur für die Entstehung von etwas Neuem? Oder für Zerstörung?
wurde 1871 in Berlin geboren. Und er ist 1954 in Neufrach gestorben.
Das Bild von William Straube heißt: Verwundeter. Er hat es 1914 gemalt. Man sieht das Gesicht des Verwundeten wie durch Nebel. Man sieht sein Leiden. Er hat einen weißen Verband am Kopf. Seine Haut ist blass und feucht. Und sein Blick geht ins Leere.
Man sieht: Der Mann ist verletzt. Vielleicht wird er an den Verletzungen sterben. Er wurde im 1. Weltkrieg verletzt. Der 1. Weltkrieg hat im Jahr 1914 gerade erst angefangen. In diesem Krieg werden noch viel mehr Menschen sterben. Das Bild wirkt wie ein Vorzeichen für dieses Sterben. Auch wenn William Straube das im Jahr 1914 noch nicht wissen konnte.
William Straube, Verwundeter, 1914
Kunstmuseum Bonn, Foto: David Ertl
Liebe den Menschen
04 Liebe den Menschen
Im Kapitel Liebe den Menschen geht es um Beziehungen. Wie betrachten wir eine andere Person? Welche Verbindungen haben wir zu anderen? Zum Beispiel: Welche Beziehung gibt es zwischen einer Mutter und ihrem Kind? Oder zwischen Liebenden?
Käthe Kollwitz
wurde 1867 in Königsberg geboren. Sie ist 1945 in Moritzburg gestorben.
Zur Zeit von Käthe Kollwitz waren die meisten Künstler Männer. Frauen waren meist zu Hause. Sie waren für die Kinder·erziehung zuständig. Es war ihr Beruf, Mutter zu sein.
Darüber wird heute viel diskutiert: Wer ist für die Versorgung von Kindern zuständig? Wie teilen sich Partner:innen die Arbeit im Haushalt?
Zur Zeit von Käthe Kollwitz fanden viele Künstler: Mütter und Kinder und ihr Alltag sind kein Motiv für Kunst. Käthe Kollwitz sah das anders. Das zeigt ihr Bild Mutter und Kind. Sie hat es 1910 gemalt. Sie wollte die Kraft der Frauen zeigen.
Das Selbst·bildnis hat Käthe Kollwitz 1909 gemalt. Damals hat sie sich selbst gemalt. Auf eine sehr andere Art als Frauen damals oft gemalt wurden. Auf anderen Bildern wurden Frauen oft besonders schön gemalt. Sodass sie Männern gefallen. Käthe Kollwitz hat sich selbst anders gemalt. Man sieht: Sie ist nicht mehr jung. Frauen können mehr sein als nur schön. Sie können Mütter sein. Sie können hart arbeiten. Sie sind echt. Und das bedeutet auch: Sie haben Falten. Oder dünne Haare.
Das Bild Die Gefangenen hat Käthe Kollwitz 1908 gemalt. Es stammt aus der Reihe Bauern·krieg. Hier sieht man Menschen sehr eng zusammen stehen. Man kann sie nicht zählen. Sie bilden eine große Masse. Sie sind Gefangene. Sie haben keine Rechte mehr. Mit diesem Thema hat sich Käthe Kollwitz in ihrer Kunst oft beschäftigt.
wurde 1969 in Stourbridge in England geboren. Sie lebt und arbeitet in London.
Emma Talbots Kunst wirkt wie aus einem Traum. Körper scheinen in farbigen Strudeln zu verschmelzen. Der einzelne Mensch ist nur ein Teil einer größeren Erfahrung.
Keening Songs heißt übersetzt: Klage·lieder. So spricht man den Titel aus: Kiening Songs. Das Kunstwerk ist aus dem Jahr 2021.
Fluid heißt übersetzt: Flüssig. Das Kunstwerk ist aus dem Jahr 2018.
Emma Talbots Kunst zeigt: Natur, Liebe, Leben und Energie sind die Grundlage unseres Lebens. Die Betrachter:innen können sich auf Farbe und Licht ein·lassen. Und so über das nach·denken, was wirklich wichtig und menschlich ist.
wurde 1972 in Umlazi in Süd·afrika geboren. Sie lebt und arbeitet in der Stadt Umbumbulu in der Provinz KwaZulu–Natal in Süd·afrika.
Zanele Muholi ist non–binär. Das bedeutet: Sie ist kein Mann und keine Frau. Sie sagt: Es gibt mehr als nur 2 Geschlechter. Sie setzt sich dafür ein, dass alle Menschen gesehen und gehört werden. Weil alle Menschen die·selben Rechte haben.
Das Bild Zonk’zizwe, Green Market Square, Cape Town (2017) ist ein Selbst·porträt. Es zeigt Zanele Muholi auf dem Markt Green Market Square. Früher wurden dort Menschen als Sklav:innen verkauft. Jetzt kann man dort Reise·erinnerungs·stücke kaufen.
Zanele Muholi sieht auf dem Bild stark und selbst·bewusst aus. Hinter ihr sieht man afrikanische Masken. Sie haben eine lange Geschichte in Süd·afrika. Aber heute werden sie vor allem an Reisende verkauft. Mit ihren Bildern stellt Zanele Muholi Fragen. Fragen nach der afrikanischen Kultur. Fragen nach der eigenen Geschichte. Und die Frage danach, was der Blick europäischer Menschen auf afrikanische Länder daran verändert.
Zanele Muholi, Zonk’zizwe, Green Market Square, Cape Town, 2017
wurde 1889 in Krefeld geboren. Und er ist 1957 in Amsterdam gestorben.
Heinrich Campendonks Kunstwerke erkennt man beim Sehen sofort. Die Bilder sind immer in viele kleine Farb·flächen aufgeteilt. Aus diesen Farb·flächen setzt sich das Bild zusammen. So ist es auch bei dem Bild Mann und Maske. Heinrich Campendonk hat es 1922 gemalt.
Im Mittel·punkt des Bildes sieht man eine Maske. Mit einer Maske kann man sich verbergen. Und man kann enthüllen, wer man ist.
Teile des Bildes sind in intensivem Rot gemalt. Die verschiedenen Teile des Bildes scheinen zu verschwimmen: Die Menschen und ihre Umgebung.
Das Bild Mädchen mit Fröschen hat Heinrich Campendonk 1917 gemalt. Es zeigt ein junges Mädchen. Sie trägt keine Kleidung. Statt·dessen ist sie von Pflanzen und Formen um·hüllt. Sie scheint Teil der Natur zu sein. Sie ist mit Pflanzen und Tieren verbunden. Und sie wird von ihnen beschützt.
wurde 1864 in Torschok in Russland geboren. Und er ist 1941 in Wiesbaden gestorben.
Sein Bild heißt Helene mit blauem Turban. Alexej von Jawlensky hat es 1911 gemalt. Auf dem Bild sieht man Helene Nesnakomoff. Sie hat als Dienst·botin gearbeitet. Und sie war die Geliebte von Alexej von Jawlensky. Darum hat er sie oft gemalt. Immer wieder in verschiedenen Kostümen.
Helene sitzt auf dem Bild still. Aber trotzdem spielt sie eine aktive Rolle auf diesem Bild. Das passiert durch ihren direkten Blick. Sie scheint die Betrachter:innen direkt anzusehen.
Das Mädchen mit nieder·geschlagenen Augen hat Alexej von Jawlensky um 1912 gemalt. Nieder·geschlagen bedeutet: Ihre Augen sind fast geschlossen.
Die beiden Bilder zeigen die Macht der Blicke. Wer schließt verschämt die Augen? Wer schaut wem mit freiem Blick in die Augen?
Alexej von Jawlensky, Mädchen mit niedergeschlagenen Augen, um 1912
Kunstmuseum Bonn, erworben mit finanzieller Unterstützung des Westdeutschen Rundfunks, Foto: Reni Hansen
Alexej von Jawlensky, Helene mit blauem Turban, 1911
Kunstmuseum Bonn, Dauerleihgabe aus Privatsammlung, Foto: Reni Hansen
Deborah Roberts
wurde 1962 in Austin/Texas in den USA geboren. Und sie lebt und arbeitet auch heute noch dort.
Deborah Roberts setzt in ihren Kunstwerken verschiedene Materialien ein: Bilder aus Zeitungen und Fernsehen, Malerei und Zeichnung. Ihre Kunst zeigt Menschen. Man erkennt: Auch die Persönlichkeit eines Menschen setzt sich aus vielen verschiedenen Teilen zusammen. Sie ist oft schwer zu verstehen.
Das Kunstwerk heißt When they look back (No. 1). Es ist aus dem Jahr 2020. Übersetzt heißt der Titel: Wenn sie zurück·schauen (Nummer 1). So spricht man es aus: Wenn dey luck bäck. Das Bild ist sehr düster. Die Person scheint mit dem Hinter·grund zu verschmelzen. Sie schaut mit klarem Blick aus dem Schatten hervor.
Deborah Roberts, Portraits: When they look back (No. 1), 2020
wurde 1965 in Melsungen geboren. Heute lebt und arbeitet sie in Düsseldorf.
Mit ihrer Kunst zeigt Anys Reimann: Es gibt keine Grenzen. Wir alle können alles sein. Die beiden Kunstwerke LE NOIRE DE… VII (2021) und ODALISKE (2022) sind Collagen. Das bedeutet: Sie sind aus verschiedenen Bildern zusammen·gesetzt. Aus verschiedenen Gesichtern und Körper·teilen. Es zeigt die Unterschiedlichkeit verschiedener Körper und Gesichter.
wurde 1886 in Berlin geboren. Er ist 1965 in Königswinter gestorben.
Die Kunstwerke von Carlo Mense scheinen oft sehr in Bewegung zu sein. Weil er in einer Zeit mit schnellen Veränderungen gelebt hat. Man könnte denken: Das Bild wird von einem starken Wind an den Betrachter:innen vorbei·geweht. Dabei vermischen sich die verschiedenen Dinge auf den Bildern. Sie werden zu Farben und Formen.
Das Bild Drei Männer ist aus dem Jahr 1914. Es ist ein Linol·schnitt. Das bedeutet: Das Motiv wird erst in ein weiches Material geschnitzt. Das Material nennt man Linol. Dann wird das Linol mit Farbe bestrichen. Und das Motiv wird auf Papier gedruckt.
Auf dem Bild sieht man 3 nackte Körper. Man kann sie klar erkennen. Aber sie berühren sich. Sie treten mit·einander in Kontakt. Sie lehnen sich aneinander.
Der Hinter·grund ist dunkel. Dort sieht man noch weitere Menschen. Sie scheinen nach den 3 Männern zu greifen.
Carlo Mense, Drei Männer, 1914
Kunstmuseum Bonn, Foto: David Ertl
August Macke
wurde 1887 in Meschede geboren. Und er ist 1914 in Perthes–les–Hurlus in Frankreich gestorben.
Schon seit sehr langer Zeit ist Erotik auch ein Motiv in der Kunst. Das bedeutet: Personen werden sehr sexy gemalt. Oft sind sie nackt. Auf vielen Bildern sieht man zum Beispiel nackte Götter und Göttinnen. Zum Beispiel Venus. Sie ist die römische Göttin der Liebe. Auch August Macke hat Venus gemalt. Auf seinem Bild Venus mit Amor. Das Bild ist aus dem Jahr 1913.
Wichtig sind auf diesem Bild die Blicke. Venus wendet den Blick ab. Sie wird von einer Person im Hinter·grund betrachtet. Aber ihr Körper ist nackt und kann angeschaut werden. Auch von den Betrachter:innen des Bildes. Sie können ihren Blick frei wandern lassen.
Venus ist die Mutter von Amor. Die beiden berühren sich zärtlich. Sie sind mit·einander verbunden. Aber die Person im Hintergrund scheint die beiden zu stören. Anders als Amor und Venus trägt die Person Kleidung.
August Macke, Venus mit Amor, 1913
Kunstmuseum Bonn, Dauerleihgabe aus Privatbesitz, Foto: David Ertl
Tschabalala Self
wurde 1990 in Harlem geboren. Sie lebt und arbeitet in New York.
Der menschliche Körper steht im Mittel·punkt von Tschabalala Selfs Kunst. Sie arbeitet mit Stoffen, Farben und Mustern. Ihr Bild heißt Fade. Es ist aus dem Jahr 2019. Fade heißt übersetzt: verblassen. So spricht man den Titel aus: feyd.
Auf dem Bild erinnert nur der Umriss an einen menschlichen Körper. Gesicht und Körper sind aus verschiedenen Formen und Farben zusammen·gesetzt. Es ist ein freies Bild eines vielfältigen Menschen. Die Person wirkt wie auf einer Bühne. Aber trotzdem auch vertraut.
wurde 1881 in Meiderich geboren. Er starb 1919 in Berlin.
Sein Kunstwerk heißt Weiblicher Torso. Wilhelm Lehmbruck hat es 1919 gemalt. Torso ist ein anderes Wort für Ober·körper. Der Titel klingt wie eine medizinische Beschreibung. Dabei drückt das Kunstwerk viel Gefühl aus. Die Frauen·figur hat einen langen Hals und schmale Schultern. Der Blick ist zart. Und der Körper hat Muskeln. Der Stein glänzt nicht. Er ist schwer und stabil. Und gleichzeitig ist die Person nackt und verletzlich. So ist es oft bei den Figuren von Wilhelm Lehmbruck: Die Form und das Material bilden einen Gegensatz.
Wilhelm Lehmbruck,Weiblicher Torso, 1910-1911
Kunstmuseum Bonn, Foto: Reni Hansen
Louisa Clement
wurde 1987 in Bonn geboren. Da lebt und arbeitet sie.
In Louisa Clements Kunst geht es um die Verbindung zwischen Mensch und Technik. Die Technik entwickelt sich immer weiter. Im Moment sprechen sehr viele Menschen über künstliche Intelligenz. Das sind Computer, die etwas lernen können. Sie können Texte schreiben und Fragen beantworten. Die Abkürzung dafür ist KI. Auch im Kunstwerk von Louisa Clement geht es um KI. Es heißt Repräsentantin. Die Künstlerin hat sich selbst kopiert. Sie hat mehrere Puppen gemacht. Die Puppen sehen so aus wie sie selbst. Sie bewegen sogar das Gesicht so wie Louisa Clement.
Die Puppen können sich mit den Betrachter:innen unterhalten. So lernen sie ständig Neues dazu.
Im Kapitel Erweckung des Herzens geht es um die Liebe. Aber nicht um die Liebe zwischen 2 Menschen. Sondern um die Liebe zur Umwelt. Oder die Liebe zu einer Kultur. Wie lebt man diese Liebe aus? Wie kann man sie ausdrücken?
Andrea Bowers
wurde 1965 in Wilmington/Ohio in den USA geboren. Sie lebt und arbeitet in Los Angeles.
Andrea Bowers ist Feministin. Das bedeutet: Sie setzt sich mit ihrer Kunst für Frauen·rechte ein. Und sie hat eine klare politische Meinung.
Ihr Kunstwerk heißt: It is Good to Remember that the Planet is Carrying You, Quote by Vandana Shiva (Ecofeminist Oak Branch Series). Übersetzt heißt das: Es ist gut sich zu erinnern, dass dieser Planet dich trägt, Zitat von Vandana Shiva (Öko–Feministin, Eichen·zweig–Serie). Das Kunstwerk wurde im Jahr 2021 gemacht. Es geht um Umwelt·schutz. Der Untergrund besteht aus braunem Karton·geflecht. Farben und Formen erinnern an einen Comic. Die Farben sind sehr grell. So sieht man im Kunstwerk den Gegensatz zwischen der Natur und den schrillen Farben in der Werbung, im Fernsehen oder im Internet.
Andrea Bowers, Kinship is More Than Human, Quote by Vandana Shiva (Ecofeminist Oak Branch Series), 2021
wurde 1972 in Van in der Türkei geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
In ihrer Kunst arbeitet Nevin Aladağ mit vielen verschiedenen Techniken. Sie macht Installationen und Plastiken, Videos und Aktions·kunst. Eine Installation ist ein Kunstwerk im Raum.
Zwei Kunstwerke in dieser Ausstellung sind aus dem Jahr 2022. Das eine Werk heißt Social Fabric, jumping. Übersetzt heißt das: Soziales Gefüge, springen.
Das andere Werk heißt Social Fabric, shifting. Übersetzt heißt das: Soziales Gefüge, verschieben.
Was bedeutet soziales Gefüge? Es bedeutet die Beziehung eines Menschen zu seiner Umwelt. Auch das Zusammen·leben mit anderen Menschen.
Die beiden Kunstwerke sind Teppiche. Teppiche sind Gegenstände aus dem Alltag. Die Teppich·stücke wurden zu neuen Mustern zusammen·gefügt. Kultur verändert sich. Und auch Menschen verändern sich. Sie entwickeln sich weiter. Diese Entwicklung kann man nicht stoppen.
wurde 1942 in New York in den USA geboren. Dort ist er 2021 auch gestorben.
Lawrence Weiner ist Künstler. Und das Werkzeug seiner Kunst ist die Sprache. Sein Kunstwerk heißt: A pursuit of Happiness asap / Ein Streben nach Glück so bald wie möglich. Asap ist die Abkürzung für: so bald wie möglich. Das Kunstwerk ist aus dem Jahr 2004.
Der Satz wirkt wie eine Ansage an die Mitarbeiter:innen einer großen Firma: Sie sollen glücklich sein. Aber bitte so schnell wie möglich.
Lawrence Weiner, A pursuit of Happiness asap / Ein Streben nach Glück so bald wie möglich (2004)
wurde 1891 in Brühl geboren. Er ist 1976 in Paris gestorben.
In seiner Kunst hat Max Ernst mit vielen verschiedenen Materialien gearbeitet. In seiner Kunst sieht man seinen Alltag. Und die Natur rund um ihn herum. Aber Max Ernst verändert sie zu Fantasie·welten aus Farben und Wirbeln.
Das Gemälde Von der Liebe in den Dingen hat Max Ernst 1914 gemalt. Es setzt sich aus vielen verschiedenen Formen zusammen. So kann man nur schwer erkennen: Was ist auf dem Bild zu sehen? Aber man kann spüren: Max Ernst untersucht und beobachtet die Welt mit großer Begeisterung. Er glaubt: Die Natur hat große Macht.
Das Kapitel Aufruf und Empörung zeigt die Kraft der Kunst. Sie kann den Weg zu Veränderung zeigen. Sie kann Lösungen finden. Und Heilung.
Goshka Macuga
wurde 1967 in Warschau in Polen geboren. Sie lebt und arbeitet in London.
In ihrer Kunst arbeitet sie mit vielen verschiedenen Techniken und Materialien. Sie macht Videos. Sie setzt Collagen aus Fotos zusammen. Und sie macht Kunst·aktionen. Ihre Kunst erzählt spannende Geschichten. Geschichten von der Natur.
Goshka Macugas Kunstwerk heißt From Gondwana to Endangered, Who is the Devil Now?. Übersetzt heißt das: Von Gondwana zu gefährdet: Wer ist jetzt der Teufel? Es ist aus dem Jahr 2020.
Goshka Macuga beschäftigt sich mit der Frage: Wie greift der Mensch in die Natur ein? Wie verändert das die Pflanzen·welt und die Tier·welt?
Gondwana gibt es heute nicht mehr. Früher war es ein Erd·teil. Zur Zeit der Dinosaurier. Auf den Wand·teppichen kann man Gondwana noch als ferne Erinnerung sehen. Als einen brennenden Wald. Einige Tiere versuchen zu fliehen. Andere bleiben mutig stehen. Sie halten Demonstrationsschilder fest. Obwohl ihre Heimat brennt.
Goshka Macuga,From Gondwana to Endangered, Who is the Devil Now? (2020)
wurde 1891 in Bonn geboren. Und er ist 1919 in Hamburg gestorben.
Im Jahr 1915 beobachtet Paul Adolf Seehaus neue Technik. Fabriken. Und immer größer werdende Städte. Er beschreibt es als einen Kampf zwischen Natur und Mensch. Die Welt wird immer düsterer. Und sie wird immer mehr von Menschen geformt. In dieser Welt gibt es keinen Platz mehr für die Natur. Für runde und natürliche Formen. Sie werden verdrängt von geraden Linien und Ecken.
Ähnliche Ideen gibt es auch heute wieder. Auch heute gibt es viele verschiedene neue Arten von Technik. Wird sie unsere Welt übernehmen? Oder sie sogar zerstören?
Paul Adolf Seehaus, Sturm (stürmische See mit ausfahrendem Ruderboot, zwei Frauen am Strand), (1915)
Kunstmuseum Bonn, Foto: David Ertl
Max Liebermann
wurde 1847 in Berlin geboren. Dort ist er 1935 auch gestorben.
Der Wind peitscht. Alle Muskeln sind angespannt. Egal ob beim Pferd oder beim Reiter. Das sieht man auf Max Liebermanns Bild Attacke. Es wurde im Jahr 1914 gemalt. n diesem Jahr begann der 1. Welt·krieg. Es ist Teil der Serie Kriegs·zeit/Künstler·flugblätter.
Der Reiter schwingt sein Schwert. Man sieht seine Energie. Aber man sieht nicht: Was ist sein Ziel? Er scheint etwas Unbekanntes anzugreifen. So ging es auch vielen Männern zu Beginn des Ersten Welt·kriegs. Sie waren bereit, zu kämpfen. Aber sie wussten nicht wirklich, wie dieser Kampf aus·sehen wird. Und was das Ziel ist.
Max Liebermann, Attacke (Soldat auf galoppierendem Pferd), aus: „Kriegszeit/Künstlerflugblätter“, 1914
Kunstmuseum Bonn, Foto: David Ertl
Daniel Scislowsk
wurde 1985 in Köln geboren. Dort lebt und arbeitet er auch.
Daniel Scislowski beschäftigt sich in seiner Kunst mit dem Kampf zwischen Technik und Natur. Wird die Technik in Zukunft die Natur verdrängen? Was passiert dann? Wer übernimmt dann die Kontrolle?
Das Bild Ein Pflanzen Shuttle fliegt eine Ast Station an ist aus dem Jahr 2014. Das Bild Ein Raumschiff und ein Pflanzen Shuttle fliegen durch den Kosmos auch. Beide Bilder zeigen die Stärke der Natur. Sie lässt sich nicht kontrollieren. Sie entwickelt sich. Sie verändert sich immer wieder. Man kann sagen: Die Natur ist unser Mutter·schiff.
Daniel Scislowski,Ein Raumschiff und ein Pflanzen Shuttle fliegen durch den Kosmos, 15.08.2014, 2014
wurde 1885 in Köln geboren. Und er ist 1958 in Büchel gestorben.
In den Bildern von Franz M. Jansen sieht man viele starke Linien. Sie verlaufen in verschiedenen Richtungen durch seine Bilder. Sie bilden ein Netz aus Schwarz und Weiß. Der Blick der Betrachter:innen muss den Weg durch dieses Netz finden. Nur so kann er die Bilder langsam entwirren. Die brennende Stadt ist eine Kohle·zeichnung aus dem Jahr 1916. Sie ist ein Kunstwerk aus der Mappe Der Krieg. Auch in diesem Bild sieht man starke Linien. Sie scheinen das Motiv in verschiedene Richtungen zu zerren.
Das Bild Überall Mord hat Franz M. Jansen 1920 gemacht. Auf diesem Bild scheint alles in einer ruhigen Ordnung zu sein. Alles wirkt still. Aber man fragt sich auch: Was wird gleich passieren? Sind die gezeigten Personen nur Schauspieler:innen? Wird sich im nächsten Moment alles verändern?
Franz M. Jansen, Die brennende Stadt, aus der Mappe „Der Krieg“ (22 Linolschnitte), 1916
Kunstmuseum Bonn, Foto: David Ertl, Kunstmuseum Bonn
Franz M. Jansen, Überall Mord, 1920
Kunstmuseum Bonn, Foto: David Ertl, Kunstmuseum Bonn
Yael Bartana
wurde 1970 in Afula in Israel geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Amsterdam.
Sie sagt von sich selbst: Sie ist eine Beobachterin. Und sie nennt sich pre–enactor. Übersetzt heißt das: Vor·ahmerin. Damit ist gemeint: Yael Bartana macht Dinge oft früher als andere. So zeigt sie anderen Menschen: Hier gibt es Probleme. Und so kann man etwas ändern.
In ihrer Kunst arbeitet Yael Bartana mit verschiedenen Medien. Das bedeutet: Sie benutzt in ihrer Kunst zum Beispiel Töne, Videos und Bilder. In ihren Kunstwerken will sie zeigen, wie Menschen denken, fühlen und handeln. Ihr Kunstwerk heißt Patriarchy is History. Übersetzt heißt das: Das Patriarchat ist Geschichte. Patriarchat heißt übersetzt: Väter·herrschaft. Es bedeutet: Männer bestimmen über das Zusammen·leben und über die Politik. Sie machen die Regeln. Frauen werden benachteiligt.
Yael Bartana ist Feministin. Das bedeutet: Sie setzt sich für Frauen·rechte ein. Sie findet: Menschen aller Geschlechter sollten gleich·berechtigt sein. Es soll keine Ungleich·behandlung mehr geben.
wurde 1965 in Venedig in Italien geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Monica Bonvicini malt und sie macht Installationen. Eine Installation ist ein Kunstwerk im Raum. Oft hat sie die Kunstwerke für einen speziellen Raum gemacht.
In Monica Bonvicinis Kunst geht es oft um Macht. In dieser Ausstellung werden Kunstwerke aus dem Jahr 2019 gezeigt: Beauregard und Afternoon2019. Afternoon ist das englische Wort für Nach·mittag. Die beiden Kunstwerke zeigen die Berührungen zwischen der Natur und der Lebens·weise der Menschen. Man sieht verlassene und zerstörte Gebäude. Die Natur erobert sich diesen Raum zurück. Es ist ein langsamer Kampf zwischen der Natur und dem von Menschen Gemachten. Es ist gleich·zeitig Zerstörung und heile Welt.
wurde 1947 in Jena geboren. Er lebt und arbeitet in Köln.
Georg Herolds Kunstwerk ist aus dem Jahr 2009. Es heißt The Human Factor. Übersetzt heißt das: Der menschliche Faktor. Es stellt die Fragen: Was macht einen Menschen aus? Haben Menschen eine Seele? Was unterscheidet einen Menschen von einer Maschine? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Georg Herold in seiner Kunst. Das Kunstwerk ist eine menschliche Figur. Sie besteht aus einem Haufen von Holz·klötzen. Auch das Kunstwerk zeigt: Der Mensch steht im Mittel·punkt. Er gibt den Klötzen seine Form.
wurde 1970 in Frankreich geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin und Paris.
In seiner Kunst untersucht er verschiedene Kulturen. Und er beschäftigt sich mit der Frage: Wie kann etwas, das kaputt ist, repariert werden?
Sein Kunstwerk heißt Culture, Another Nature Repaired. Übersetzt heißt das: Kultur, Eine andere Natur geheilt. Kader Attia hat es in den Jahren 2014 bis 2020 gemacht. Man sieht einen Soldaten. Sein Gesicht ist durch den Krieg zerstört. So konnte man es auf Fotos sehen. Und Künstler aus dem Senegal haben daraus eine Holz·skulptur gemacht.
Kader Attia, Culture, Another Nature Repaired (2014-heute)